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La Beauté sur la terre de C. F. Ramuz

Mit La Beauté sur la terre, 1927 veröffentlicht, hat Ramuz eine Art „zeitgenössisches Mythos“ geschrieben. Die Geschichte handelt von Juliette, einem jungen Mädchen, das, in Santiago de Cuba geboren, nach dem Tod des Vaters durch seinen Onkel, den Wirt Milliquet, am Genfersee ohne Begeisterung aufgenommen wird. Als Objekt von Begierde und Eifersucht bald von der Familie verjagt, lebt Juliette bei Rouge, einem alten Fischer, und verschwindet dann mit Urbain, einem Schuhmacher und Akkordeonspieler. Aber wie die Intrige an sich ist die Psychologie der Protagonistin kaum wichtig: Ramuz hält sich an der symbolischen Dimension der Geschichte der Heldin fest, um das Problem der Schönheit und ihrem Platz in der Gesellschaft behandeln zu können. Diese Hinterfragung stützt sich auf ein breites Netz von intertextuellen Bezügen, was zu einem unaufhörlichen Dialog mit der Tradition – übrigens klassisch und biblisch – führt und Anlass zu erzählerischen Experimenten gibt, die aus diesem Roman eines der Meisterwerke des Waadtländer Schriftstellers machen.